Skip to content

Ökonomische Auswirkungen - betriebliche Präventionsarbeit

  • Februar 28, 2023

Sowohl Klein-, Mittel- als auch Großunternehmen tätigen Ausgaben für betriebliche
Präventionsarbeit. Zum einen erfolgen diese Ausgaben aufgrund von gesetzlichen Vorschriften und sozialen Verantwortung gegenüber ihren Angestellten. Zum anderen handelt es ich auch um ein Investment im eigenen betriebswirtschaftlichen Interesse. Durch die Reduktion von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten können beispielsweise Betriebsstörungen oder Produktionsausfälle erringert und die Produktivität gesteigert werden. Doch wie schlagen sich Investitionstätigkeiten wie diese in den ROI „Return on Investment“ nieder, beziehungsweise wann wird ein „Return on Prevention“ erreicht?

 

BKK-Gesundheitsreport und weitere Forschungsergebnisse


Prof. Dr. Dietmar Bräunig von der Justus-Liebig-Universität hat zu Beginn der 2000er Jahre ein Forschungsprojekt zum Thema „Präventionsbilanz aus theoretischer und empirischer Sicht“ durchgeführt und dabei einen Return on Prevention (Präventionsnutzen-Präventionskosten-Verhältnis) in der Höhe von 1,6 durch betriebliche Präventionsarbeiten in Deutschland ermittelt. In einer Präventionsbilanz werden die betrieblichen Präventionskosten und der betriebliche Präventionsnutzen in monetärer Form gegenübergestellt. Der Präventionserfolg ergibt sich rechnerisch als Saldogröße. Darauf aufbauend lässt sich der Return on Prevention als Präventionsnutzen-Präventionskosten-Verhältnis darstellen. Durch dieses Rechenspiel erhält der Arbeitsschutz, speziell die Ausgaben in betriebliche Präventionsarbeit, eine Chance auf eine Neupositionierung. Die Entscheidungsträger*innen erhalten demnach die Möglichkeit, künftig mehr Maßnahmen des Arbeitsschutzes zu disponieren.

 

Steharbeitsplätze in der Produktion

 

Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (baua) veröffentlicht jährlich die volkswirtschaftlichen Kosten durch Arbeitsunfähigkeitstage. Im Jahr 2021 beispielsweise ergaben sich bei einer durchschnittlichen Arbeitsunfähigkeit von 18,2 Tage je Arbeitnehmer*in in Deutschland insgesamt 712,2 Millionen Arbeitsunfähigkeitstage. Ausgehend von diesem Arbeitsunfähigkeitsvolumen schätzt die Bundesanstalt die volkswirtschaftlichen Produktionsausfälle auf insgesamt 88 Milliarden Euro beziehungsweise den Ausfall an Bruttowertschöpfung auf 149 Milliarden Euro. Umgerechnet auf eine/n Arbeitnehmer*in werden rund € 2.130 Produktionsausfallkosten geschätzt. Volkswirtschaftlich gesehen gelten diese Zahlen als Präventionspotenzial und mögliches Nutzenpotenzial.

 

Arbeitsunfähigkeitstage durch MSE

 

Die Annahme, dass Maßnahmen im Arbeitsschutz notwendig sind, ist unumstritten. Laut BKK-Gesundheitsreport 2021 beispielsweise gehören Muskel- und Skeletterkrankungen zu den häufigsten Krankheitsbildern im Berufsalltag der deutschen Arbeitsnehmer*innen. Rund 24 Prozent der Arbeitsunfähigkeitstage sind dabei auf Rückenschmerzen zurückzuführen. Eine Zahl, die sich deutlich in der Ausfalldauer pro Mitarbeiter*in niederschlägt, spricht man von durchschnittlich 18,2 Tage pro Jahr. Welche Kosten dabei entstehen, kann man sich infolge der baua nun einfach ausrechnen.


Diese und noch weitere Zahlen verdeutlichen die Notwendigkeit, sich dem Thema Arbeitsschutz mehr und mehr anzunehmen und entsprechende Maßnahmen einzuleiten, um schlussendlich den wirtschaftlichen Erfolg – Return on Prevention – zu erzielen.

 

CTA Banner_Beratungstermin beantragen_Josef



Arbeiten mit Präventionsbilanzen


Das Arbeiten mit Präventionsbilanzen kann Ihre Ideen in Sachen „Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz“ deutlich beflügeln und Ihre Argumentation zur Investmentfreigabe verstärken. Wichtig ist, dass diese Bilanzen laut Prof. Dr. Bräunig langfristig betrachtet werden müssen. Denn es ist darauf zu achten, dass die Präventionskosten kurzfristig zu Ausgaben führen, der Nutzen betrieblicher Präventionsarbeit sich hingegen häufig erst langfristig einstellen. Der betriebliche Präventionsnutzen entsteht unmittelbar durch Vermeidung von Berufskrankheiten, Arbeitsunfällen und arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren sowie unmittelbar durch Sekundäreffekte, die zu einem ökonomischen Vorteil für Ihr Unternehmen führen. Der Nutzen lässt sich demnach nur nach mehreren Monaten bilanzieren, aus diesem Grund ist die Präventionsbilanz als eine präventionsökonomische Erfolgsrechnung zu sehen.

 

Ergonomische Arbeitsplatzmatten als ein Beispiel für eine Präventionskostenart

Rückengerechte Arbeitsplatzmatte


Als eine erfolgreiche Präventionsmaßnahme gilt das Investment in ergonomische Arbeitsplatzmatten, die im Speziellen mit dem AGR-Gütesiegel für Rückengesundheit ausgezeichnet sind. Die Anschaffungskosten für einen Industriearbeitsplatz mit zwei bis drei Mitarbeiter*innen belaufen sich dabei auf circa € 1.000. Kurzfristig hohe Anschaffungskosten, dem ein Return on Prevention bereits nach zwei bis drei Jahren gegenübersteht. Untermauert wird diese Aussage durch eine von der AUVA durchgeführte FIOT Studie, bei der festgestellt wurde, dass sich der Einsatz von ergonomischen Arbeitsplatzmatten der Marke ERGOLASTEC® besonders positiv auf die Gesundheit der Probanden ausgewirkt hat.

 

Eine ausführliche Erklärung inkl. Ergebnisse der FIOT Studie erhalten Sie in diesem Whitepaper, das Ihnen zum kostenlosen Download zur Verfügung steht. Ein Nachlesen lohnt sich auf jeden Fall. Denn mit nur einfachen Schritten kommen Sie Ihrem Ziel einer effektiven Produktionssteigerung infolge von gesunden, motivierten und einsatzfähigen Mitarbeiter*innen deutlich näher!

 

Studienergebnisse zur Leistungsfähigkeit

 

Ergonomie und Sicherheit: Entdecken Sie inspirierende Artikel

Extreme Temperatur am Arbeitsplatz: Arbeitsschutz für das Wohlbefinden Ihrer Belegschaft

Gesetzliche Vorgaben und effektive Maßnahmen gegen Hitze und Kälte - für mehr Arbeitssicherheit

Eine extreme...
by Ulrike Auer

Arbeitsplatzgestaltung in der Produktion: Gesundheit und Produktivität im Einklang

In Industrie und Produktion lauern viele Gefahren, die die Gesundheit und das Wohlbefinden Ihrer Belegschaft gefährden...

by Ulrike Auer

Produktionslinien Optimierung: Redesign für mehr Effizienz

Wie viele versteckte Potenziale schlummern in Ihrer Produktionslinie? Wenn Engpässe, lange Wege oder ineffiziente...

by Ulrike Auer