Ergonomischer Greifraum fördert Produktivität, senkt Fehlbelastungen und maximiert die Sicherheit
Definition: Was ist der Greifraum am Arbeitsplatz?
Der Greifraum bezeichnet den Bereich, den eine arbeitende Person mit der Hand bequem erreichen kann, ohne den Oberkörper oder die Sitz- bzw. Stehposition wesentlich zu verändern. Er ist zentral für jede Form von Arbeitsplatzoptimierung, insbesondere in der Industrie, im Handwerk oder an Montagearbeitsplätzen.
Unterscheidung: Innerer und äußerer Greifraum
Der Greifraum gliedert sich grob in zwei Bereiche:
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1. Innerer Greifraum (primärer Greifraum):
Dieser Bereich umfasst alle Zonen, die ohne Körperverlagerung mit minimaler Armbewegung erreicht werden können, etwa für häufig genutzte Werkzeuge, Materialien oder Bedienelemente. -
2. Äußerer Greifraum (sekundärer Greifraum):
Alles, was darüber hinausgeht, aber noch mit ausgestrecktem Arm erreichbar ist. Dieser Bereich sollte nur selten genutzten Gegenständen vorbehalten sein.
Je optimaler die Greifräume am Arbeitsplatz gestaltet sind, desto geringer die Muskel-Skelett-Belastung, desto rückenfreundlicher der Arbeitsplatz und desto höher die Produktivität.
Weitere ergonomische Differenzierungen: Die Greifzonen im Detail
Für eine präzise Gestaltung im Arbeitsplatzdesign wird der Greifraum in folgende Zonen unterteilt:
- Einhandzone: Bereich, der bequem mit einer Hand erreicht wird, z. B. bei beidhändiger Tätigkeit oder wenn eine Hand fixiert ist.
- Erweiterte Einhandzone: Weiter entfernt liegende Zone, die noch mit einer Hand erreichbar ist, jedoch mit größerer Armbewegung.
- Beidhandzone: Ideal für symmetrische Tätigkeiten oder das gleichzeitige Greifen mit beiden Händen. Diese Zone sollte bei häufig wiederkehrenden Bewegungsabläufen bevorzugt genutzt werden.
Besonders wichtig: In stehenden Arbeitspositionen (Greifraum im Stehen) verändert sich der vertikale und horizontale Greifbereich. Das muss bei der Planung berücksichtigt werden.
Gesetzliche Grundlagen und Normen
Die Gestaltung des Greifraums ist nicht nur eine Frage von Komfort, sondern auch von Sicherheit am Arbeitsplatz. Normen wie die DIN EN ISO 6385 (Grundsätze der Ergonomie am Arbeitsplatz) oder die DIN 33402 (Normenreihe über die Körpermaße des Menschen (Anthropometrie)) definieren konkrete Vorgaben, um Fehlbelastungen zu vermeiden und präventiv gegen berufsbedingte Erkrankungen vorzugehen. Auch Aspekte der Arbeitsmedizin und Arbeitspsychologie fließen hier ein, denn ein gut gestalteter Arbeitsplatz reduziert körperliche Belastungen und steigert gleichzeitig die Motivation und Konzentration.
Greifbereich am Arbeitsplatz: Diese 3 Fehler kosten Effizienz und Gesundheit
Ein schlecht gestalteter Greifraum am Arbeitsplatz ist mehr als nur unpraktisch. Er kann zur echten Belastung für Rücken, Schultern und Konzentration werden. Vor allem in der Industrieergonomie und an Montagearbeitsplätzen entscheiden Kleinigkeiten im Greifbereich über Produktivität, Unfallprävention und langfristige Gesundheit. Doch welche Fehler treten in der Praxis immer wieder auf?
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1. Zu weite Wege zu häufig genutzten Gegenständen
Der klassische Fehler: Werkzeuge, Materialien oder Bedienflächen liegen außerhalb des inneren Greifraums, also dem Bereich, den man ohne Oberkörperbewegung bequem mit der Hand erreicht. Das führt zu unnötiger Greifweite, häufiger Drehung, und damit zu Fehlbelastungen. Eine durchdachte Anordnung im inneren und äußeren Greifraum ist daher ein zentrales Element rückenfreundlicher Arbeitsplatzergonomie, egal ob im Sitzen oder Greifraum im Stehen. -
2. Überladene Arbeitsflächen
Was nicht greifbar ist, kann zur Stolperfalle für die Augen und Hände werden. Wenn der Arbeitsplatz überfüllt ist, wird der vertikale Greifraum nicht effizient genutzt, und die Übersicht leidet. Eine klare, strukturierte Ordnung unterstützt die Prävention von Fehlern und die Sicherheit, besonders in Kombination mit rutschfesten Matten, die für stabilen Stand sorgen. -
3. Missachtung individueller Körpermaße
Greifräume am Arbeitsplatz müssen sich dem Menschen anpassen, nicht umgekehrt. Eine Einheitslösung ignoriert unterschiedliche Arm- oder Oberkörperlängen und kann zu chronischen Beschwerden führen. Besonders an einem Greifraum-Montagearbeitsplatz ist es essenziell, die persönliche Greifraum-Definition ergonomisch zu berücksichtigen, von der Sitzhöhe bis zur Greifhöhe im Stehen.Wer den Greifraum am Arbeitsplatz unterschätzt, riskiert mehr als nur ineffiziente Abläufe. Eine ergonomisch optimierte, individuell angepasste Gestaltung ist der Schlüssel zu Produktivität, Unfallprävention und einem rückenfreundlichen Arbeitsumfeld, unterstützt durch clevere Planung und bewährte Hilfsmittel wie Ergonomie-Matten von Kraiburg Matting Systems.
Optimaler Greifraum am Arbeitsplatz: Vorteile
Ein durchdachter Greifraum am Arbeitsplatz ist ein entscheidender Faktor. Gerade am Montagearbeitsplatz beeinflusst der Greifbereich unmittelbar die Qualität der Arbeit und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden. Die Kernvorteile des optimalen Greifraums am Arbeitsplatz sind:
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Ergonomische Entlastung für mehr Wohlbefinden
Ein optimal geplanter Greifraum orientiert sich an der natürlichen Bewegung des Körpers. Durch die Einhaltung ergonomischer Prinzipien, insbesondere im vertikalen Greifraum, lassen sich Fehlbelastungen und Überdehnungen vermeiden. In Kombination mit rutschfesten Arbeitsplatzmatten wird der Arbeitsplatz rückenfreundlich und deutlich komfortabler.
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Schnellere Bearbeitungszeiten durch logische Anordnung
Wenn Werkzeuge und Materialien im idealen Greifbereich positioniert sind, reduziert sich die Zeit pro Arbeitsschritt messbar. Kurze Wege und klare Abläufe erhöhen die Produktivität. Ein Vorteil, der sich bei repetitiven Tätigkeiten schnell bezahlt macht.
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Weniger Fehler, mehr Qualität
Ein strukturierter Greifraum am Montagearbeitsplatz sorgt für intuitive Abläufe. Mitarbeitende greifen automatisch zum richtigen Werkzeug, ganz ohne Suchzeiten oder Fehlgriffe. Das minimiert Fehlerquellen und sichert gleichbleibend hohe Qualität.
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Mehr Sicherheit am Arbeitsplatz
Wer sich nicht verrenken oder strecken muss, arbeitet sicherer. Ein gut geplanter Greifraum senkt das Risiko von Stürzen, Zerrungen und anderen Verletzungen. Unterstützt durch rutschfeste Bodenmatten wird der gesamte Arbeitsplatz zur sicheren Zone.
Praxisbeispiel KRAIBURG: Ergonomie-Matte schafft Ordnung
Ein Produktionsbetrieb hatte sich entschlossen, Maßnahmen zur Verbesserung der Ergonomie am Montagearbeitsplatz umzusetzen. Ein Teil der Lösung: ergonomische Bodenmatten zur Entlastung der Gelenke und zur Steigerung des Stehkomforts. Die Investition sollte vor allem die Ergonomie am Arbeitsplatz in der Produktion verbessern, mit dem Ziel, körperliche Belastungen zu reduzieren und präventiv gegen Ausfälle zu wirken.
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„Was mich besonders überrascht hat, war das unerwartete Feedback aus der Produktion, nicht zur Ergonomie, sondern vor allem auch in Bezug auf die Ordnung am Arbeitsplatz.“
– Josef Frauscher, Vertriebsleiter Kraiburg Matting Systems
„Einige Wochen nach der Installation erzählte mir ein Mitarbeiter: ‚Seit die Matten liegen, stellt mir keiner mehr seinen Rollwagen oder irgendwelche Materialien hin. Endlich bleibt der Platz frei!'“, erinnert sich Josef Frauscher. „Die Matten erfüllten also nicht nur ihren ergonomischen Zweck, sondern hatten einen unerwarteten Nebeneffekt: Sie wirkten wie eine natürliche Arbeitsplatzbegrenzung.“ Kollegen mieden es, Werkstoffe oder Wagen auf diesen Flächen abzustellen, ganz automatisch. Damit wurde die Arbeitsplatzgestaltung strukturierter, die Laufwege blieben frei, und potenzielle Konflikte durch „Flächenübergriff“ verschwanden.
„Ein einfaches Produkt wurde so zum doppelten Gewinn“, resümiert Frauscher: „für die Unfallverhütung am Arbeitsplatz und das Miteinander im Team.“ Die Maßnahme zeigt, wie praktische Ergonomie-Tools weit über ihre ursprüngliche Funktion hinaus wirken können.
Greifraum optimieren: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Ein optimal gestalteter Greifraum am Arbeitsplatz ist das Rückgrat moderner Arbeitsplatzergonomie: im Büro, in der Fertigung wie auch am Montagearbeitsplatz. Doch welche Schritte sind erforderlich, um einen Arbeitsplatz entsprechend einzurichten und zu gestalten? So geht’s: In 5 Schritten schaffen Sie den idealen Greifbereich.
1. ARBEITSPLATZ ANALYSIEREN |
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Beobachten Sie, wie Mitarbeitende aktuell arbeiten. Welche Bewegungen wiederholen sich? Wo kommt es zu unnötigen Wegen oder ungünstigen Haltungen? Nutzen Sie dabei auch die vertikale Dimension: Der vertikale Greifraum wird oft unterschätzt, bietet aber viel Potenzial zur Optimierung, zum Beispiel durch höhenverstellbare Ablagen.
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2. ARBEITSMITTEL KATEGORISIEREN |
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Teilen Sie alle Arbeitsmittel in drei Zonen ein:
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3. OPTIMALE POSITION FESTLEGEN |
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Positionieren Sie Werkzeuge, Geräte und Materialien ergonomisch sinnvoll. Alles, was regelmäßig benötigt wird, sollte im sogenannten präferierten Greifraum liegen. Das ist der Bereich zwischen Bauch und Brust in Armlänge. Am Montagearbeitsplatz sorgt das für flüssige Abläufe und weniger körperliche Belastung.
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4. UMSETZUNG TESTEN |
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Setzen Sie die neue Anordnung probeweise um. Testen Sie den neuen Greifraum am Arbeitsplatz im realen Einsatz. Achten Sie dabei auch auf unterstützende Elemente wie höhenangepasste Tische oder rutschfeste Matten, die für sicheren Stand und gelenkschonendes Arbeiten sorgen.
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5. FEEDBACK NUTZEN UND FEINJUSTIEREN |
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Holen Sie sich Rückmeldung von den Mitarbeitenden ein. Wie fühlt sich der neue Greifbereich an? Gibt es neue Beschwerden oder spürbare Erleichterung? Oft helfen kleine Justierungen, etwa ein paar Zentimeter nach links oder rechts, um den Greifraum ergonomisch perfekt auszubalancieren. Ein Tipp: Die beste Ergonomie beginnt bereits am Boden: mit rutschfesten Matten von Kraiburg als stabile Basis für sicheres Arbeiten.
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Ergonomischer Greifraum verhindert Fehlbelastungen
Ein ergonomisch gestalteter Greifraum am Arbeitsplatz reduziert Fehlbelastungen, erhöht die Sicherheit und verbessert die Effizienz spürbar, besonders an Montage- und Steharbeitsplätzen. Durch eine gezielte Arbeitsplatzgestaltung lassen sich innerer, äußerer und vertikaler Greifraum optimal nutzen. Wer zusätzlich auf rutschfeste Bodenmatten setzt, fördert nicht nur die Ergonomie, sondern schafft auch klare Strukturen und mehr Ordnung im Produktionsumfeld.
FAQs
Was ist der Greifraum am Arbeitsplatz?
Der Greifraum am Arbeitsplatz beschreibt den Bereich, in dem Arbeitsmittel bequem mit den Armen erreicht werden können, ohne den Oberkörper zu verdrehen oder sich stark zu strecken. In der Ergonomie unterscheidet man zwischen innerem (Primärgreifraum) und äußerem (Sekundärgreifraum) Greifraum. Eine sinnvolle Gestaltung dieser Greifräume am Arbeitsplatz ist zentral für eine effiziente Arbeitsorganisation, reduziert Muskel-Skelett-Belastungen und trägt zur Gesundheitsprävention bei.
Was gehört in den inneren Greifraum?
In den inneren Greifraum gehören alle Werkzeuge, Materialien und Bedienelemente, die häufig genutzt werden und sich in unmittelbarer Armreichweite bei entspannter Körperhaltung befinden. Dieser Bereich ist entscheidend für einen ergonomischen Arbeitsplatz, da er repetitive Bewegungen reduziert, Fehlbelastungen vermeidet und die Effizienz am Montagearbeitsplatz steigert, besonders bei Tätigkeiten im Stehen oder an der Produktionslinie.
Was sind Grundsätze der Arbeitsplatzgestaltung?
Grundsätze der Arbeitsplatzgestaltung zielen darauf ab, einen ergonomischen Arbeitsplatz zu schaffen, der an die körperlichen und kognitiven Fähigkeiten des Menschen angepasst ist. Dabei spielen Greifräume am Arbeitsplatz, insbesondere innerer und äußerer Greifraum sowie vertikaler Greifraum, eine zentrale Rolle, um Fehlbelastungen, Muskel-Skelett-Beschwerden und Unfallrisiken zu minimieren. Eine durchdachte Arbeitsplatzausrichtung, optimale Greifbereiche und der Einsatz von Hilfsmitteln wie Anti-Ermüdungsmatten fördern effiziente Arbeitsabläufe und unterstützen die Mitarbeitergesundheit.