Arbeitsplätze – und damit verbunden auch Arbeitsbedingungen – sind so unterschiedlich wie die Menschen, die sich mit ihnen arrangieren müssen. Ein Faktor, der den Unterschied macht, ist die Geräuschbelastung am Arbeitsplatz. Zum Beispiel in einer Produktionshalle: Die Maschinen dröhnen unaufhörlich, Werkzeuge treffen auf Metall und Vibrationen bringen den Boden zum Beben. Der Geräuschpegel am Arbeitsplatz ist so hoch, dass Mitarbeiter Gehörschutz tragen müssen, um sich vor der schädlichen Geräuschbelastung zu schützen. Diese Lärmexposition hat nicht nur physische, sondern auch psychische Folgen am Arbeitsplatz: Sie beeinträchtigt das Konzentrationsvermögen und die Leistungsfähigkeit der Arbeitnehmer erheblich. Um die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter zu gewährleisten, sind umfassende Lärmschutzmaßnahmen unabdingbar.
Die Auswirkungen von Lärm am Arbeitsplatz
Eine psychische und körperliche Belastung durch Lärm am Arbeitsplatz kann gravierende Folgen haben. Gehörschäden, Stress und Schlafstörungen sind nur einige der Folgen, die durch hohe Geräuschemissionen und die damit verbundene Belastung verursacht werden. Eine kontinuierliche Lärmbelastung beeinträchtigt das Wohlbefinden der Mitarbeiter nachhaltig negativ. Darüber hinaus wirkt sich der Lärmpegel direkt auf die Arbeitsleistung und Effizienz aus, da er die Konzentration und das Reaktionsvermögen der Arbeitnehmer vermindert.
Gezielte Lärmschutzmaßnahmen am Arbeitsplatz erforderlich
Die psychologischen und sozialen Auswirkungen von Lärm sind ebenfalls bedeutend: ständige Lärmbelastung kann zu erhöhter Reizbarkeit, sozialem Rückzug und vermindertem Teamgeist führen. Um diesen Folgen entgegenzuwirken, sind gezielte Lärmschutzmaßnahmen am Arbeitsplatz erforderlich, wie die Optimierung der Raumakustik, das Tragen von geeigneter Schutzausrüstung und die Implementierung effektiver Schallschutzlösungen, um die Geräuschemissionen zu absorbieren und die Gefährdung der Mitarbeiter zu minimieren.
Rechtliche Rahmenbedingungen und Normen
In Deutschland gibt es für den Lärmschutz am Arbeitsplatz zwei verschiedene Grenzwerte:
AUSLÖSEWERTE:
-
- Tages-Lärmexpositionspegel (LEX, 8h): 80 dB(A) Mittelwert über 8 Stunden bzw. 40 Stunden pro Woche
- Spitzenpegel (LC, peak): 135 dB(A)
EXPLOSIONSGRENZWERTE:
-
- Tages-Lärmexpositionspegel (LEX, 8h): 85 dB(A) Mittelwert über 8 Stunden bzw. 40 Stunden pro Woche
- Spitzenpegel (LC, peak): 137 dB(A)
Diese Lärmschutz-Grenzwerte am Arbeitsplatz sind in der Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung (LärmVibrArbSchV) festgelegt. Sie dienen dem Schutz der Beschäftigten vor Lärmschwerhörigkeit, die eine anerkannte Berufskrankheit ist.
Arbeitsschutz: Lärm mindern bei Erreichen der Auslösewerte
Zu beachten ist: Die Expositionsgrenzwerte dürfen auf keinen Fall überschritten werden. Die Auslösewerte hingegen dienen als Warnsignal, dass Maßnahmen zur Lärmminderung erforderlich sein können. Bei Tätigkeiten mit hohen Lärmbelastungen, z. B. in der Metallverarbeitung, können die Grenzwerte niedriger sein. Der Arbeitgeber ist verpflichtet, die Lärmbelastung an den Arbeitsplätzen zu ermitteln und zu beurteilen. Sofern die Auslösewerte oder Expositionsgrenzwerte überschritten werden, muss er geeignete Lärmminderungsmaßnahmen ergreifen.
Identifikation von Lärmquellen am Arbeitsplatz
Häufige Lärmquellen am Arbeitsplatz variieren je nach Umgebung: In Büros zählen Gespräche, Telefonklingeln, Drucker und Klimaanlagen zu den Hauptquellen. In Fertigungsbetrieben dominieren Maschinen, Werkzeuge und Förderbänder, die eine hohe Lärmbelastung erzeugen. Andere Arbeitsumgebungen wie Baustellen sind durch schwere Maschinen und Fahrzeuge geprägt, die erheblichen Lärm verursachen.
Lärmexposition am Arbeitsplatz messen
Zur Messung und Bewertung des Lärmpegels an Arbeitsstätten werden Schallpegelmesser verwendet, die den Geräuschpegel in Dezibel (dB) erfassen, sowie Langzeitüberwachungen, um die Lärmexposition über einen Arbeitstag zu bewerten. Es ist wichtig, die ermittelten Lärmpegel mit den geltenden Grenzwerten für den Arbeitsschutz zu vergleichen und geeignete Schallschutzmaßnahmen zu implementieren, um die psychische und physische Belastung durch Lärm am Arbeitsplatz zu minimieren und das Gehör der Mitarbeiter*innen zu schützen.
Strategien und Maßnahmen für effektiven Lärmschutz
Für einen effektiven Lärmschutz am Arbeitsplatz gibt es verschiedene Strategien und Maßnahmen:
TECHNISCHE Maßnahmen für Lärmschutz am Arbeitsplatz
- Schalldämpfer: Diese können an Maschinen und Geräten angebracht werden, um die Geräuschemissionen zu reduzieren. Arbeitsplatzmatten vor den Maschinen gelten ebenfalls als Schalldämpfer.
- Schalldichte Räume: Speziell konstruierte Räume mit schalldämmenden Materialien sorgen für eine deutliche Minderung des Geräuschpegels.
- Trennwände: Akustisch wirksame Trennwände zwischen Lärmquellen und Arbeitsbereichen helfen, den Schall zu absorbieren und die Lärmbelastung zu senken.
ORGANISATORISCHE Maßnahmen für Lärmschutz am Arbeitsplatz
- Arbeitszeitgestaltung: Schichtarbeit und flexible Arbeitszeiten können helfen, die Lärmexposition über den Tag zu verteilen und zu reduzieren.
- Raumaufteilung: Eine durchdachte Raumplanung, die laute Bereiche von ruhigen Arbeitsbereichen trennt, minimiert die Lärmbelastung für die Mitarbeiter.
PERSÖNLICHE Schutzmaßnahmen für Lärmschutz am Arbeitsplatz
- Gehörschutz: Ohrstöpsel oder Kapselgehörschutz sind unverzichtbar, um das Gehör der Mitarbeiter vor übermäßigen Lärmpegeln zu schützen.
Diese Maßnahmen sind entscheidend, um die gesundheitlichen Folgen von Lärm am Arbeitsplatz zu minimieren, die psychische und physische Belastung zu reduzieren und ein produktives Arbeitsumfeld zu schaffen.
Da Rückenschmerzen vermehrt im Arbeitsumfeld auftreten, gewinnen gesundheitsfördernde Maßnahmen in Unternehmen immer mehr an Wichtigkeit. Um das körperliche Wohlbefinden der Beschäftigten zu steigern und gleichzeitig die Arbeitsproduktivität zu erhöhen, bedarf es an Lösungsvorschlägen zur nachhaltigen Prävention von Rückenproblemen.
Lärmschutz am Arbeitsplatz durch Arbeitsplatzmatten
Die Geräuschbelastung am Arbeitsplatz entscheidet mit darüber, ob Menschen in einem gesunden Arbeitsumfeld produktiv arbeiten können. Ein effizienter Lärmschutz am Arbeitsplatz stellt sicher, dass Arbeitnehmer ihre optimale Leistungsfähigkeit abrufen können. Dazu gehören technische, organisatorische und persönliche Maßnahmen, mit denen sich die Lärmbelastung am Arbeitsplatz reduzieren lässt. Auch die Nutzung von Arbeitsplatzmatten ist eine gute Maßnahme, um den Geräuschpegel zu reduzieren und damit die Gesamtlärmbelastung am Arbeitsplatz zu mindern.
FAQ
Wie viel Lärm am Arbeitsplatz ist zulässig?
Am Arbeitsplatz sind laut der Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung Lärmbelastungen bis zu einem Tages-Lärmexpositionspegel (LEX, 8 Stunden) von 85 dB(A) zulässig. Maßnahmen gegen Lärm am Arbeitsplatz müssen ergriffen werden, wenn dieser Wert überschritten wird, um die Gesundheit der Mitarbeiter zu schützen.
Was tun bei Lärm am Arbeitsplatz?
An einem lauten Arbeitsplatz sollten Maßnahmen zum Schallschutz gegen Lärm wie akustische Trennwände oder schallabsorbierende Decken eingesetzt werden, um die Lärmbelastung zu reduzieren und psychische Belastungen zu vermeiden. Zudem müssen die gesetzlichen Grenzwerte für den Geräuschpegel eingehalten werden, um die Gesundheit der Mitarbeiter zu schützen.
Wer ist für Lärmschutz bei der Arbeit zuständig?
Für den Lärmschutz am Arbeitsplatz ist in Deutschland in erster Linie der Arbeitgeber zuständig, der durch das Arbeitsschutzgesetz und die Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung verpflichtet ist, Maßnahmen zur Reduzierung der Lärmbelastung und Einhaltung der Grenzwerte zu ergreifen. Darüber hinaus spielen auch Betriebsräte und Arbeitsschutzbeauftragte eine wichtige Rolle bei der Überwachung und Umsetzung von Lärmschutzmaßnahmen.
Was zählt zur Lärmbelästigung?
Zur Lärmbelästigung am Arbeitsplatz zählen störende oder gesundheitsschädliche Geräusche, die den festgelegten Grenzwert überschreiten und psychische sowie physische Belastungen verursachen können. Maßnahmen gegen Lärm am Arbeitsplatz umfassen Schallschutzvorrichtungen, Lärmschutzwände und die Einhaltung von Arbeitsschutzrichtlinien.