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Mit OEE zur Produktionsspitze: Effizienzsteigerung durch drei zentrale Kennzahlen

  • Mai 27, 2025

Fertigung mit gezielten Maßnahmen optimieren – weniger Ausfallzeiten, höhere QualitĂ€t, mehr ProduktivitĂ€t

Ungeplante AnlagenstillstĂ€nde, sinkende Ausbringungsmenge, steigende Fehlerquote: In der Produktion kennt man Herausforderungen wie diese nur zu gut. Dabei wird es zwischen Smart Factory und Automatisierung immer wichtiger, die ProduktivitĂ€t prĂ€zise zu messen. Denn nur so lassen sich Stillstandszeiten minimieren, Ausschussraten senken und die Fertigungskosten im Griff behalten. Aber wie lĂ€sst sich die Leistung einer Anlage bewerten? Mit der OEE. Die Overall Equipment Effectiveness ist die zentrale Kennzahl fĂŒr die Produktion und der SchlĂŒssel zur Optimierung von Taktzeit, QualitĂ€tsprĂŒfung und Instandhaltung. In diesem Blogartikel zeigen wir Ihnen, warum OEE (auch Overall Asset Effectiveness (OAE) weit mehr ist als nur ein weiteres KĂŒrzel im KPI-Monitoring, und wie Sie mit EchtzeitĂŒberwachung, Maschinenkennzahlen und gezielter OEE-Optimierung Ihren Produktionsworkflow verbessern. 

 


Was ist OEE? Die wichtigste Kennzahl in der Produktion

Die AbkĂŒrzung OEE steht fĂŒr „Overall Equipment Effectiveness“ oder auf Deutsch „GesamteffektivitĂ€t der Anlagen“ – ist die zentrale Kennzahl fĂŒr ProduktivitĂ€t in der Fertigung. UrsprĂŒnglich im Rahmen von TPM (Total Productive Maintenance) entwickelt, misst die OEE-Kennzahl, wie effektiv eine Produktionsanlage tatsĂ€chlich lĂ€uft – und deckt auf, wo Leistung verloren geht. Sie kombiniert VerfĂŒgbarkeit, Leistung und QualitĂ€t zu einem aussagekrĂ€ftigen Wert, der Ausschussrate, Stillstandszeiten, Performanceverluste und FertigungsqualitĂ€t messbar macht. 

Infografik zur OEE (GesamteffektivitĂ€t der Anlagen): Links zeigt ein Kreisdiagramm die drei Komponenten „VerfĂŒgbarkeit“, „Leistung“ und „QualitĂ€t“, die gemeinsam die OEE-Kennzahl bilden. Rechts daneben vier Symbole mit Beschriftungen, die verdeutlichen, was OEE sichtbar macht: Ausschussrate (MĂŒlleimersymbol), Stillstandszeiten (Uhr mit Warnsymbol), Performanceverluste (fallender Graph) und FertigungsqualitĂ€t (Zertifikatssymbol). In der Mitte verbindet ein Pfeil beide Bereiche.

 

Gezielte OEE-Optimierung senkt direkte Kostenfaktoren

Warum ist das wichtig? Weil ProduktionsausfĂ€lle, AnlagenstillstĂ€nde und schlechte KapazitĂ€tsauslastung direkte Kostenfaktoren sind. Mit einer prĂ€zisen Datenerfassung, gezielter OEE-Optimierung und klarer OEE-Berechnung lĂ€sst sich nicht nur die Overall Performance steigern – sondern die gesamte OEE in der Produktion nachhaltig verbessern. 

 


OEE verstehen: Drei Stellhebel der AnlagenproduktivitÀt

Die Overall Equipment Effectiveness ist der zentrale Maßstab zur Bewertung der tatsĂ€chlichen Leistung einer Produktionsanlage. Wer wissen will, wie sich Stillstandszeiten, ProduktionsausfĂ€lle und Performanceverluste konkret auf die Kennzahl auswirken, muss die drei OEE-Hauptfaktoren kennen. Und wer seine OEE verbessern möchte, sollte jeden dieser drei Faktoren genau im Blick haben: 

 

  • AnlagenproduktivitĂ€t (1)

    1. VERFÜGBARKEITSRATE - Wenn die Anlage steht, steht alles

    Die VerfĂŒgbarkeit zeigt, wie oft eine Anlage tatsĂ€chlich lĂ€uft – gemessen an der geplanten Produktionszeit. Typische Verluste: Anlagenstillstand, ungeplante StillstĂ€nde, RĂŒstzeiten oder technische Defekte. Jeder ungeplante Produktionsausfall schlĂ€gt hier direkt negativ zu Buche. 
     

     

  • AnlagenproduktivitĂ€t (3)2. FLEISTUNGSRATE - Die versteckten Zeitfresser im Takt:

    Die Leistungsrate bewertet, ob eine Anlage mit ihrer maximal möglichen Geschwindigkeit produziert. Typische Ursachen fĂŒr Verluste: Mikrostopps, reduzierte Taktung, ungenutztes Potenzial – kurz: Performanceverluste, die auf den ersten Blick oft unbemerkt bleiben. 

     

     

  • AnlagenproduktivitĂ€t (2)3. QUALITÄTSRATE - Nur gute Teile zĂ€hlen

    Hier zĂ€hlt nur, was wirklich gut ist: Die QualitĂ€tsrate gibt an, wie viele Teile den Produktionsprozess ohne Nacharbeit oder Ausschuss verlassen. Verluste entstehen durch fehlerhafte Produkte, Nacharbeit oder Ausschuss – und senken die OEE-Kennzahl spĂŒrbar.  Performanceverluste, die auf den ersten Blick oft unbemerkt bleiben. 

     

 

Stillstehende Produktionslinie – Symbol fĂŒr verlorene Zeit und ungenutztes Potenzial, das durch effektive OEE-Analyse minimiert werden kann.
Stillstand in der Produktion: OEE hilft, verlorene Zeit und Leistung zu minimieren 

 


Berechnung der Overall Equipment Effectiveness (OEE)

Die OEE macht auf einen Blick sichtbar, wie effizient eine Anlage lĂ€uft – und wo es noch Potenzial zur Verbesserung gibt. Die OEE-Definition basiert auf den drei Faktoren VerfĂŒgbarkeit, Leistung und QualitĂ€t. Multipliziert man diese miteinander, ergibt sich die OEE in Prozent. Klingt simpel – aber was steckt dahinter? 

Um die OEE zu berechnen, brauchst du drei zentrale Werte: 

  1. VerfĂŒgbarkeit = (Betriebszeit – Stillstandszeit) / Betriebszeit 
  2. Leistung = TatsĂ€chliche Leistung / Soll-Leistung 
  3. QualitĂ€t = Gutteile / Gesamtteile 

OEE Berechnung-1

 

Beispielrechnung: Eine Maschine soll laut Plan 8 Stunden (= 480 Minuten) laufen. Im Laufe des Tages gab es: 

  • Stillstandszeit von 60 Minuten (z. B. durch RĂŒstzeit oder Störung) 
  • Soll-Leistung: 100 Teile pro Stunde → 800 Teile pro Schicht 
  • TatsĂ€chlich produziert: 700 Teile 
  • Ausschuss: 50 Teile 

OEE rechenbeispiel-1

 

Interpretation des Ergebnisses

Ein OEE-Wert von 71,1 % bedeutet: Die Anlage nutzt nur rund 71 % ihres theoretischen Potenzials – der Rest geht durch Stillstandszeiten, Performanceverluste und QualitĂ€tsprobleme verloren. Zum Vergleich:

 

OEE Ergebnis

 

In unserem Beispiel ist die grĂ¶ĂŸte Stellschraube die Stillstandszeit. Reduzieren sich die 60 Minuten auf z. B. 30 Minuten, steigt die VerfĂŒgbarkeit auf 93,75 % – und die OEE verbessert sich spĂŒrbar. Tipp: Wer langfristig die Overall Asset Effectiveness steigern will, sollte regelmĂ€ĂŸig alle drei OEE-Faktoren ĂŒberwachen – und gezielt an den Schwachstellen arbeiten. 

 


Vorteile und Herausforderungen der OEE-Analyse

Die OEE-Analyse ist der Turbo fĂŒr jede Fertigungslinie, aber wie bei jedem mĂ€chtigen Werkzeug gibt es glĂ€nzende Vorteile und versteckte Herausforderungen. Wer versteht, wie man mit OEE richtig umgeht, hat allerdings einen mĂ€chtigen VerbĂŒndeten im Kampf gegen Produktionsineffizienzen. 

 

Vorteile der OOE-Analyse

  • Transparenz

    • OEE zeigt klar, wo Maschinen performen und wo es stockt – fĂŒr eine schnelle Fehlerbehebung. 
  • Kontinuierliche Verbesserung

    • Sie liefert die Basis fĂŒr stetige Optimierung und bessere Produktionsprozesse. 
  • FrĂŒhzeitige Problemerkennung

    • MaschinenschwĂ€chen und Störungen werden frĂŒhzeitig sichtbar, bevor sie teure AusfĂ€lle verursachen. 

 

Herausforderungen der OEE-Analyse

  • Ungenaue Datenerfassung

    • Fehler bei der Datenerhebung fĂŒhren zu falschen Ergebnissen und missgedeuteten Analysen. 
  • Fehlinterpretation

    • OEE-Daten können leicht missverstanden werden – eine niedrige OEE könnte mehrere kleine oder ein großes Problem anzeigen. 
  • Nicht messbare Faktoren

    • OEE misst nur technische Leistungskennzahlen, doch die Motivation der Mitarbeitenden bleibt unberĂŒcksichtigt und kann die Produktion beeinflussen. 

 


Ergonomische Arbeitsplatzgestaltung steigert Leistungsrate

Eine ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes ist mehr als nur Komfort – sie beeinflusst direkt die ProduktivitĂ€t. Deshalb ist es wichtig, diese schon bei der Planung von Montagelinien zu berĂŒcksichtigen, etwa durch Gesundheitsmatten, um ProduktionsablĂ€ufe zu optimieren. Ergonomische Arbeitsplatzmatte wie die ERGOLASTEC mit RFLX-RĂŒckseite wirken als einfache, aber hochwirksame Maßnahme gegen körperliche ErmĂŒdung bei stehenden TĂ€tigkeiten und sind geeignete Mittel zur Produktionslinien-Optimierung. Sie sorgen fĂŒr weniger Mikrostopps und reduzieren LeistungseinbrĂŒche, indem sie den Komfort erhöhen. Das Ergebnis? Langfristige Verbesserung der Mitarbeiterzufriedenheit und eine gesteigerte Konzentration – wichtige Faktoren, um ProduktionsablĂ€ufe zu optimieren und QualitĂ€tssicherung in der Produktion zu gewĂ€hrleisten. 

 

 

 


Fazit: Effizienzsteigerung beginnt mit OEE

Die OEE-Analyse ist der perfekte Begleiter, um die Leistung von Produktionsanlagen zu messen und gezielt zu steigern. Durch prĂ€zise Datenerfassung und kontinuierliche Optimierung können Stillstandszeiten minimiert, Ausschussraten gesenkt und die ProduktivitĂ€t erhöht werden. Doch die wahre StĂ€rke der OEE liegt in der FĂ€higkeit, Schwachstellen frĂŒhzeitig zu identifizieren und durch gezielte Maßnahmen die Produktionslinien langfristig effizienter zu gestalten. OEE verstehen heißt, Potenziale auszuschöpfen und den Weg zu einer smarteren Fertigung zu ebnen. 

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FAQs

 

Wie rechnet man OEE aus?

Die OEE (Overall Equipment Effectiveness / GesamtanlageneffektivitĂ€t) misst die tatsĂ€chliche ProduktivitĂ€t einer Maschine oder Anlage und berechnet sich aus drei Faktoren: VerfĂŒgbarkeit × Leistung × QualitĂ€t. Dabei fließen u. a. Stillstandszeiten, Zykluszeiten, Ausschussraten und Produktionsdaten ein, um Verluste sichtbar zu machen und Optimierungspotenziale im Sinne von Lean Production und TPM zu identifizieren. 

Was ist ein realistisches Ziel fĂŒr OEE?

Ein realistisches Ziel fĂŒr die OEE liegt in der Praxis bei 60–85 %, je nach Branche, Automatisierungsgrad und Reife der Instandhaltungs- und Optimierungsprozesse. Werte ĂŒber 85 % gelten als exzellent und setzen eine hohe MaschinenverfĂŒgbarkeit, minimale Stillstandszeiten, geringe Ausschussraten sowie eine stabile Zykluszeit bei gleichzeitig optimaler Nutzung der Betriebsmittel voraus. 

Kann OEE auch in kleinen Betrieben sinnvoll eingesetzt werden?

Ja, OEE kann auch in kleinen Betrieben sinnvoll eingesetzt werden, um durch gezielte Produktionsanalyse und Ursachenanalyse Verluste wie Stillstandszeiten, Ausschussraten und Performanceverluste zu identifizieren und zu minimieren. Als zentrale Produktionskennzahl unterstĂŒtzt OEE kleine Unternehmen dabei, die Maschinenlaufzeit, Fertigungsleistung und Effizienz zu verbessern und somit eine fundierte Basis fĂŒr Prozessoptimierung, Instandhaltungsplanung und Produktionsplanung im Sinne von Industrie 4.0 zu schaffen. 

Was bedeutet 85% OEE?

Ein OEE-Wert (Overall Equipment Effectiveness) von 85 % bedeutet, dass eine Produktionsanlage 85 % ihres theoretisch maximal möglichen Outputs unter BerĂŒcksichtigung von VerfĂŒgbarkeit, Leistung und QualitĂ€t erreicht. Unter idealen Bedingungen wĂ€re 100 % GesamtanlageneffektivitĂ€t das Ziel. Dieser Wert gilt in der OEE-Analyse als sehr gut und zeigt, dass die AnlageneffektivitĂ€t trotz möglicher Produktionsstopps, Ausschussraten oder Wartungsintervalle bereits hoch ist, jedoch noch Optimierungspotenzial zur Effizienzsteigerung besteht. 

 

 

 

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