Ein Staplerfahrer stolpert auf dem nassen Hallenboden. Gerade eben kann er sich vor dem Sturz retten: Ein Beinahe-Unfall, doch der Schock sitzt. Solche „Fast-Unfälle“ wirken harmlos, sind aber erste Warnungen für echte Gefahren. Wer solche Ereignisse meldet und analysiert, kann präventiv handeln, noch bevor sich schwere Unfälle ereignen .
Zur Definition vom Beinahe-Unfall: Wenn nur Glück den Schaden verhindert
Laut der DGUV und dem Arbeitsschutzgesetz sind Beinahe-Unfälle (Near Misses) gefährliche Ereignisse, die nur durch einen glücklichen Zufall oder rechtzeitiges Eingreifen vermieden werden konnten, wie etwa ein Stolpern auf der Treppe ohne tatsächlichen Sturz. Damit Gefahrenquellen erkannt und rechtzeitig beseitigt werden können, sollten Beinahe-Unfälle immer gemeldet werden. Das Ziel ist es, künftige Unfälle damit zu verhindern.
Was ist ein Unfall und was ein Beinahe-Unfall?
Ein Stolpern auf der Treppe, der Schrecken sitzt. Der Körper blieb unversehrt, und doch: der Vorfall war aufwühlend. Handelt es sich dabei nun um einen Unfall, oder ist das jetzt lediglich einen Beinahe-Unfall? Beide Fälle sind in einer Hauptsache zu unterscheiden: dem entstandenen Schaden. Bei einem Unfall tritt das Ereignis plötzlich und von außen auf. Es entsteht ein Schaden. Der Beinahe-Unfall stoppt kurz davor: Hier entsteht ein „Fast-Schaden“. Auch, wenn dieser nicht zu unterschätzen ist, gilt er erst einmal nur als Warnung vor einem potenziellen zukünftigen Unfall.
💡Beinahe-Unfälle funktionieren wie ein Frühwarnsystem, indem sie Unternehmen ermöglichen, potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen und präventive Maßnahmen zur Unfallvermeidung zu ergreifen.
Warum es wichtig ist, Beinahe-Unfälle zu melden
Unfälle und Beinahe-Unfälle entstehen meist durch ähnliche Ursachen. Gerade deshalb ist es notwendig, solche Zwischenfälle zu melden, um sie in der Zukunft zu vermeiden. Die meisten schweren Unfälle werden durch vorhergehende Beinahe-Ereignisse angekündigt. Eine klare Beinahe-Unfälle-Meldepflicht hilft Unternehmen, Risiken konsequent zu erfassen und auszuwerten.
Unfallpyramide: Beinahe-Unfälle als Fundament der Prävention
-
Laut der Unfallpyramide von Frank Bird stehen viele kleine und ungefährliche Vorfälle im direkten Zusammenhang mit wenigen schweren oder tödlichen Unfällen. Die systematische Meldung von Near Misses ist ein zentraler Bestandteil der Unfallverhütung am Arbeitsplatz, da dadurch Risiken frühzeitig erkannt und eliminiert werden können. Die Wahrscheinlichkeit schwerer Unfälle sinkt dadurch deutlich, was zu mehr Sicherheit und einer positiven Unternehmenskultur beiträgt.
Beinahe-Unfälle erfassen und Sicherheit messbar machen
Beinahe-Unfälle sind also häufig Vorboten schwerer Unfälle. Mit diesem Wissen lässt sich explizit daran arbeiten, die Grundlagen der Arbeitssicherheit im Sicherheitsmanagement zu verbessern. Denn durch die systematische Erfassung solcher Ereignisse können Unternehmen Risiken frühzeitig erkennen und ihre Prozesse gezielt optimieren. Das stärkt die Mitarbeitersicherheit und fördert gleichzeitig eine aktive Melde- und Lernkultur. Statt Schuldzuweisung stehen Vertrauen und offene Kommunikation an erster Stelle im Umgang mit Gefahrensituationen. Der positive Effekt zeigt sich auch im Return on Prevention, da präventive Maßnahmen langfristig Kosten reduzieren und die Sicherheit erhöhen. So wird Sicherheit zu einem festen Bestandteil der Unternehmensprozesse.
Mensch, Maschine, Material: Woher kommt ein Beinahe-Unfall?
Eine Arbeitsumgebung, die nicht alle Sicherheitsanforderungen erfüllt, ist eine der Hauptursachen für Beinahe-Unfälle. Neben unzureichender Maschinensicherheit entstehen viele solcher Vorfälle durch menschliches Fehlverhalten, das auf mangelhafte Schulung zurückzuführen ist. Häufige Faktoren sind Unachtsamkeit, Übermüdung oder der falsche Umgang mit Materialien. Auch organisatorische Mängel, wie fehlende Sicherheitsvorkehrungen oder unzureichende Wartung von Arbeitsmitteln, tragen wesentlich zum Entstehen von Beinahe-Unfällen bei.
-

Beinahe-Unfälle: Beispiele, die nur harmlos wirken
Denkt man an Gefahrensituationen, dann sind das häufig dramatische Vorfälle, die große Folgen für die Gesundheit mit sich bringen. Dabei sind oft die Momente gefährlich, die auf den ersten Blick harmlos wirken. Häufige Szenarien für Beinahe-Unfälle sind Stolpern, Ausrutschen oder Fehltritte auf Treppen, nassem Boden oder unebenem Untergrund.
Beinahe-Unfälle und Arbeitsschutz: Wenn der Arbeitsplatz gefährlich wird
Ungesicherte Arbeitsplätze und schlechte Bodenbedingungen erhöhen das Risiko von Beinahe-Unfällen erheblich, weil sie direkte Stolper-, Ausrutsch- und Sturzgefahren darstellen. Nasse, glatte oder unebene Böden führen dazu, dass Mitarbeiter ins Straucheln geraten oder Fehltritte machen. Auch fehlende Absperrungen, mangelhafte elektrische Sicherheit oder ungesicherte Arbeitsplattformen schaffen Gefahrenstellen, bei denen schon kleine Unachtsamkeiten zu einem Unfall führen können. Die regelmäßige Instandhaltung von Arbeitsmaterialien und sichere Böden bilden somit eine zentrale Grundlage für die allgemeine Arbeitssicherheit.
Lernen, statt ignorieren: Beinahe-Unfälle dokumentieren und davon profitieren
Herr Müller, Lagerarbeiter in einer Logistikhalle, rutscht auf dem feuchten Betonboden zwischen zwei Hallen aus, kann sich aber gerade noch festhalten und bleibt unverletzt. Besonders dann, wenn kein sichtlicher oder spürbarer Schade zustande gekommen ist, tendieren Opfer von Beinahe-Unfällen häufig dazu, die Situation zu ignorieren und ihren Tag unbekümmert fortzusetzen. Damit solche Risiken frühzeitig erkannt und zukünftige Unfälle vermieden werden können, sollten Mitarbeiter Beinahe-Unfälle im Betrieb systematisch melden.
Beinahe-Unfall-Meldung: Schritt-für-Schritt zur Sicherheit
Eine Vorfallmeldung sollte einfach, sanktionsfrei, vertraulich und vor allem effektiv sein. Betroffene, die einen Beinahe-Unfall melden, sollten nicht die Erfahrung machen müssen, dass ihr Anliegen ignoriert wurde. Die Unfallanalyse und Risikobewertung eines Sicherheitsbeauftragten können dabei helfen zu beurteilen, ob es sich um einen Einzelfall oder ein systematisches Problem handelt. Die folgende Anleitung zeigt, wie eine Meldung von Beinahe-Unfällen im Betrieb aussehen sollte:
-
Vorfall wahrnehmen: Die betroffene Person oder Zeugen erkennen den Beinahe-Unfall sofort. -
Meldung vorbereiten: Kurze Beschreibung des Ereignisses, Zeitpunkt, Ort, beteiligte Personen, mögliche Ursachen (z.B. rutschiger Boden, Materialfehler etc.) -
Formular oder System nutzen: Meldung in das betriebliche Meldeverfahren eintragen (z.B. einfaches Formular oder digitale Meldehilfe), sanktionsfrei und vertraulich. -
Prüfung des Sachverhalts: Eine gründliche Ursachenanalyse zeigt auf, warum es fast zu einem Unfall gekommen wäre. -
Maßnahmen ableiten und umsetzen: Geeignete Sicherheitsmaßnahmen, Prozessanpassungen oder Schulungen zur Mitarbeitersensibilisierung festlegen..png?width=150&height=150&name=beinahe-unfall-schritt%20zur%20sicherheit%20(3).png)
-
Feedback:
Meldende und betroffene Mitarbeiter über die Ereignisse und getroffenen Maßnahmen in Kenntnis setzen.
Best Practices: Der Umgang mit einem Beinahe-Unfall
Ein Beinahe-Unfall kann für Mitarbeiter und Arbeitgeber oder Sicherheitsbeauftragte gleichermaßen beunruhigend sein. Wenn eine Umgebung im Betrieb das erste Mal zur Gefahrensituation wird, wissen auch Arbeitgeber oftmals nicht, wie sie damit umgehen sollen. Diese Übersicht fasst die Best Practices Arbeitgeber/Sicherheitsbeauftragte zusammen, damit Meldungen für Mitarbeiter so einfach wie möglich sind:
Einfach und zugänglich: Meldeformulare digital oder in Papierform verfügbar machen, klare Schritte zur Meldung aufzeigen.
💡Eine gute Meldekultur stärkt zudem das Qualitätsmanagement und das betriebliche Notfallmanagement.
Das Video zur rutschsicheren Arbeitsplatzmatte finden Sie unter diesem Link!
Sicherheit beginnt am Boden
Beinahe-Unfälle verhindern - mit Arbeitsplatzmatten von KRAIBURG MATTING SYSTEMS
Und noch mehr: Bei KRAIBURG trifft Ergonomie auf Sicherheit
Neben dem Sicherheitsaspekt entlasten die ergonomischen Gesundheitsmatten der Marke ERGOLASTEC® Gelenke, Rücken und Füße, fördern die Durchblutung und steigern die Konzentration der Mitarbeiter. Die Funktion einer Anti-Ermüdungsmatte zeigt sich hier besonders deutlich: Sie reduziert nicht nur die körperliche Belastung, sondern unterstützt auch die Standfestigkeit und verbessert die Konzentration. Unterschiedliche Mattenarten ermöglichen eine gezielte Anpassung an betriebliche Gefährdungen, wodurch sie das Go-To-Element in der Sicherheitsstrategie Ihres Unternehmens sind.
Beinahe-Unfälle melden, lernen und Prozesse verbessern
Häufig halten sich Mitarbeiter an die Umgangsweisen, die ihnen von ihren Führungskräften vorgelebt werden. Führungskräfte sind Vorbilder, indem sie Regeln zum Arbeitsschutz selbst konsequent einhalten, Sicherheitsrichtlinien glaubwürdig vorleben und eine Melde-, Lern- und Fehlerkultur fördern. Sie prägen maßgeblich das Sicherheitsbewusstsein im Team. Führungskräfte können ihre Vorbildfunktion auf mehreren Ebenen wirksam ausführen:
-
1. Sicherheitsgerechtes Verhalten aktiv vorleben
Führungskräfte müssen PSA, Sicherheitskennzeichen und Arbeitsanweisungen selbst strikt einhalten, um glaubwürdige Vorbilder zu sein. Ihr Verhalten zeigt den Mitarbeitern, welchen Stellenwert Sicherheit tatsächlich hat. -
2. Konsistenz zwischen Unterweisung und Praxis
Eine Sicherheitsunterweisung wirkt nur, wenn das Verhalten der Vorgesetzten auch dazu passt. Wer Sicherheit fordert, sie aber im Alltag ignoriert, untergräbt jede Maßnahme. Konsistentes Verhalten schafft Vertrauen und Verlässlichkeit. -
3. Offene Kommunikation und Hinweise annehmen
Führungskräfte sollten Hinweise zu Gefährdungen ernst nehmen und konstruktiv reagieren. Das signalisiert, dass Sicherheit ein Prozess ist, der nur gemeinsam funktioniert. Dadurch entsteht eine Sicherheitskultur, in der Mitarbeiter sich trauen, Risiken anzusprechen. -
4. Sicheres Arbeitsumfeld aktiv fördern
Vorgesetzte müssen aktiv dafür sorgen, dass Gefährdungen beseitigt und sichere Arbeitsbedingungen geschaffen werden. Schnelles Handeln bei Mängeln zeigt, dass Sicherheit Priorität hat. So entsteht eine Umgebung, in der sicheres Arbeiten selbstverständlich ist.
Jeder Beinahe-Unfall ist eine Chance zur Verbesserung
Beinahe-Unfälle sind Warnsignale, aus denen Unternehmen lernen können, bevor ein echter Schaden entsteht. Jeder „Fast-Unfall“ bietet die Chance, Risiken frühzeitig zu erkennen und gezielte Sicherheitsmaßnahmen einzuführen. Unternehmen, die diese Hinweise ernst nehmen, verbessern die Mitarbeitersicherheit nachhaltig. Diese Unternehmen unterstützt KRAIBURG mit rutschfesten, ergonomischen Arbeitsmatten und praxisnahen Lösungen für sichere Arbeitsplätze. KRAIBURG ist der Partner für Unternehmen, die sowohl Sicherheit als auch Ergonomie am Arbeitsplatz ernst nehmen. Ein sicherer Arbeitsplatz macht Arbeitsschutz zu einem integralen Bestandteil der Unternehmensprozesse.
FAQs
Welche Folgen hat es, wenn Beinahe-Unfälle nicht dokumentiert werden?
Wer Beinahe-Unfälle nicht dokumentiert, übersieht potenzielle Gefahrenquellen, wodurch das Risiko für schwere Unfälle steigt. Zudem geht wertvolles Wissen für die Optimierung von Prozessen und Sicherheitsmaßnahmen verloren. Langfristig leidet die Arbeitssicherheitskultur und die Mitarbeitersicherheit wird gefährdet.
Wie verhindere ich, dass Beinahe-Unfälle zu echten Unfällen führen?
Beinahe-Unfälle sollten systematisch gemeldet, dokumentiert und analysiert werden, um wiederkehrende Risiken zu identifizieren. Anschließend müssen gezielte Maßnahmen wie Schulungen, Prozessanpassungen oder sichere Arbeitsmittel umgesetzt werden. Ergänzend tragen ergonomische Lösungen, z. B. rutschfeste KRAIBURG Matten, dazu bei, Stolper- und Rutschrisiken zu minimieren.
Welche gesetzlichen Anforderungen muss ich bei Near-Miss-Meldungen beachten?
Unternehmen sind laut Arbeitsschutzgesetz (§2 DGUV-V1) verpflichtet, sichere Arbeitsbedingungen zu schaffen und sicherheitswidrige Weisungen zu vermeiden. Meldungen sollten sanktionsfrei, vertraulich und systematisch erfasst werden, um Prävention zu gewährleisten. Eine rechtzeitige Auswertung dient der Erfüllung der Fürsorgepflicht gegenüber den Beschäftigten.
Wie messe ich den Erfolg von Präventionsmaßnahmen wie ERGOLASTEC Arbeitsplatzmatten?
Durch die Reduktion von Beinahe-Unfällen, Ausrutschern oder Stolpervorfällen. Zusätzlich können Mitarbeiterfeedback, ergonomische Bewertungen und Kennzahlen wie Fehlzeiten oder Unfallstatistiken Aufschluss geben. Regelmäßige Kontrollen und Nachverfolgung zeigen, wie gut die Maßnahmen in den Arbeitsalltag integriert sind.

-2.png?width=282&height=59&name=Button_Testmatte%20anfordern%20(2)-2.png)