Der Greifraum bezeichnet den Bereich, den eine arbeitende Person mit der Hand bequem erreichen kann, ohne den Oberkörper oder die Sitz- bzw. Stehposition wesentlich zu verändern. Er ist zentral für jede Form von Arbeitsplatzoptimierung, insbesondere in der Industrie, im Handwerk oder an Montagearbeitsplätzen.
Der Greifraum gliedert sich grob in zwei Bereiche:
Je optimaler die Greifräume am Arbeitsplatz gestaltet sind, desto geringer die Muskel-Skelett-Belastung, desto rückenfreundlicher der Arbeitsplatz und desto höher die Produktivität.
Für eine präzise Gestaltung im Arbeitsplatzdesign wird der Greifraum in folgende Zonen unterteilt:
Besonders wichtig: In stehenden Arbeitspositionen (Greifraum im Stehen) verändert sich der vertikale und horizontale Greifbereich. Das muss bei der Planung berücksichtigt werden.
Die Gestaltung des Greifraums ist nicht nur eine Frage von Komfort, sondern auch von Sicherheit am Arbeitsplatz. Normen wie die DIN EN ISO 6385 (Grundsätze der Ergonomie am Arbeitsplatz) oder die DIN 33402 (Normenreihe über die Körpermaße des Menschen (Anthropometrie)) definieren konkrete Vorgaben, um Fehlbelastungen zu vermeiden und präventiv gegen berufsbedingte Erkrankungen vorzugehen. Auch Aspekte der Arbeitsmedizin und Arbeitspsychologie fließen hier ein, denn ein gut gestalteter Arbeitsplatz reduziert körperliche Belastungen und steigert gleichzeitig die Motivation und Konzentration.
Ein schlecht gestalteter Greifraum am Arbeitsplatz ist mehr als nur unpraktisch. Er kann zur echten Belastung für Rücken, Schultern und Konzentration werden. Vor allem in der Industrieergonomie und an Montagearbeitsplätzen entscheiden Kleinigkeiten im Greifbereich über Produktivität, Unfallprävention und langfristige Gesundheit. Doch welche Fehler treten in der Praxis immer wieder auf?
Ein durchdachter Greifraum am Arbeitsplatz ist ein entscheidender Faktor. Gerade am Montagearbeitsplatz beeinflusst der Greifbereich unmittelbar die Qualität der Arbeit und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden. Die Kernvorteile des optimalen Greifraums am Arbeitsplatz sind:
Ein Produktionsbetrieb hatte sich entschlossen, Maßnahmen zur Verbesserung der Ergonomie am Montagearbeitsplatz umzusetzen. Ein Teil der Lösung: ergonomische Bodenmatten zur Entlastung der Gelenke und zur Steigerung des Stehkomforts. Die Investition sollte vor allem die Ergonomie am Arbeitsplatz in der Produktion verbessern, mit dem Ziel, körperliche Belastungen zu reduzieren und präventiv gegen Ausfälle zu wirken.
„Einige Wochen nach der Installation erzählte mir ein Mitarbeiter: ‚Seit die Matten liegen, stellt mir keiner mehr seinen Rollwagen oder irgendwelche Materialien hin. Endlich bleibt der Platz frei!'“, erinnert sich Josef Frauscher. „Die Matten erfüllten also nicht nur ihren ergonomischen Zweck, sondern hatten einen unerwarteten Nebeneffekt: Sie wirkten wie eine natürliche Arbeitsplatzbegrenzung.“ Kollegen mieden es, Werkstoffe oder Wagen auf diesen Flächen abzustellen, ganz automatisch. Damit wurde die Arbeitsplatzgestaltung strukturierter, die Laufwege blieben frei, und potenzielle Konflikte durch „Flächenübergriff“ verschwanden.
„Ein einfaches Produkt wurde so zum doppelten Gewinn“, resümiert Frauscher: „für die Unfallverhütung am Arbeitsplatz und das Miteinander im Team.“ Die Maßnahme zeigt, wie praktische Ergonomie-Tools weit über ihre ursprüngliche Funktion hinaus wirken können.
Ein optimal gestalteter Greifraum am Arbeitsplatz ist das Rückgrat moderner Arbeitsplatzergonomie: im Büro, in der Fertigung wie auch am Montagearbeitsplatz. Doch welche Schritte sind erforderlich, um einen Arbeitsplatz entsprechend einzurichten und zu gestalten? So geht’s: In 5 Schritten schaffen Sie den idealen Greifbereich.
1. ARBEITSPLATZ ANALYSIEREN |
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Beobachten Sie, wie Mitarbeitende aktuell arbeiten. Welche Bewegungen wiederholen sich? Wo kommt es zu unnötigen Wegen oder ungünstigen Haltungen? Nutzen Sie dabei auch die vertikale Dimension: Der vertikale Greifraum wird oft unterschätzt, bietet aber viel Potenzial zur Optimierung, zum Beispiel durch höhenverstellbare Ablagen.
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2. ARBEITSMITTEL KATEGORISIEREN |
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Teilen Sie alle Arbeitsmittel in drei Zonen ein:
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3. OPTIMALE POSITION FESTLEGEN |
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Positionieren Sie Werkzeuge, Geräte und Materialien ergonomisch sinnvoll. Alles, was regelmäßig benötigt wird, sollte im sogenannten präferierten Greifraum liegen. Das ist der Bereich zwischen Bauch und Brust in Armlänge. Am Montagearbeitsplatz sorgt das für flüssige Abläufe und weniger körperliche Belastung.
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4. UMSETZUNG TESTEN |
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Setzen Sie die neue Anordnung probeweise um. Testen Sie den neuen Greifraum am Arbeitsplatz im realen Einsatz. Achten Sie dabei auch auf unterstützende Elemente wie höhenangepasste Tische oder rutschfeste Matten, die für sicheren Stand und gelenkschonendes Arbeiten sorgen.
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5. FEEDBACK NUTZEN UND FEINJUSTIEREN |
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Holen Sie sich Rückmeldung von den Mitarbeitenden ein. Wie fühlt sich der neue Greifbereich an? Gibt es neue Beschwerden oder spürbare Erleichterung? Oft helfen kleine Justierungen, etwa ein paar Zentimeter nach links oder rechts, um den Greifraum ergonomisch perfekt auszubalancieren. Ein Tipp: Die beste Ergonomie beginnt bereits am Boden: mit rutschfesten Matten von Kraiburg als stabile Basis für sicheres Arbeiten.
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Ein ergonomisch gestalteter Greifraum am Arbeitsplatz reduziert Fehlbelastungen, erhöht die Sicherheit und verbessert die Effizienz spürbar, besonders an Montage- und Steharbeitsplätzen. Durch eine gezielte Arbeitsplatzgestaltung lassen sich innerer, äußerer und vertikaler Greifraum optimal nutzen. Wer zusätzlich auf rutschfeste Bodenmatten setzt, fördert nicht nur die Ergonomie, sondern schafft auch klare Strukturen und mehr Ordnung im Produktionsumfeld.