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Greifraum richtig nutzen: So optimieren Sie Ergonomie und Effizienz am Arbeitsplatz

Geschrieben von Ulrike Auer | 02.09.2025 07:00:00

Ergonomischer Greifraum fördert Produktivität, senkt Fehlbelastungen und maximiert die Sicherheit 

Ob am Fließband, im Montagebereich oder an Steharbeitsplätzen: der Greifraum am Arbeitsplatz entscheidet maßgeblich über Effizienz, Gesundheit und Sicherheit. Stellen Sie sich nur mal vor, ein Arbeiter müsste ständig über Kopf nach einem Werkzeug greifen. Die Folgen wären Muskel-Skelett-Belastungen und Minderungen in den Bereichen Effizienz und Sicherheit. Ein ergonomischer Arbeitsplatz hingegen ist so eingerichtet, dass benötigte Objekte mit minimalem Aufwand erreichbar sind. Ob innerer oder äußerer Greifraum, vertikaler Greifraum oder Greifbereich im Stehen: die richtige Gestaltung beeinflusst Reichweite, Bewegungsfreiheit und Arbeitsschutz maßgeblich. Eine präzise Arbeitsplatzanalyse hilft, Fehlbelastungen zu vermeiden, die Taktzeit zu optimieren und das Belastungsprofil nachhaltig zu verbessern. Wer Greifräume ergonomisch durchdacht gestaltet, erzielt eine beträchtliche Effizienzsteigerung und sorgt für mehr Sicherheit an der Mensch-Maschine-Schnittstelle. 

 

Definition: Was ist der Greifraum am Arbeitsplatz?


Der Greifraum bezeichnet den Bereich, den eine arbeitende Person mit der Hand bequem erreichen kann, ohne den Oberkörper oder die Sitz- bzw. Stehposition wesentlich zu verändern. Er ist zentral für jede Form von Arbeitsplatzoptimierung, insbesondere in der Industrie, im Handwerk oder an Montagearbeitsplätzen. 

 

Unterscheidung: Innerer und äußerer Greifraum

Der Greifraum gliedert sich grob in zwei Bereiche: 

 

Je optimaler die Greifräume am Arbeitsplatz gestaltet sind, desto geringer die Muskel-Skelett-Belastung, desto rückenfreundlicher der Arbeitsplatz und desto höher die Produktivität. 

 

Weitere ergonomische Differenzierungen: Die Greifzonen im Detail 

Für eine präzise Gestaltung im Arbeitsplatzdesign wird der Greifraum in folgende Zonen unterteilt: 

  • Einhandzone: Bereich, der bequem mit einer Hand erreicht wird, z. B. bei beidhändiger Tätigkeit oder wenn eine Hand fixiert ist. 
  • Erweiterte Einhandzone: Weiter entfernt liegende Zone, die noch mit einer Hand erreichbar ist, jedoch mit größerer Armbewegung. 
  • Beidhandzone: Ideal für symmetrische Tätigkeiten oder das gleichzeitige Greifen mit beiden Händen. Diese Zone sollte bei häufig wiederkehrenden Bewegungsabläufen bevorzugt genutzt werden. 

Besonders wichtig: In stehenden Arbeitspositionen (Greifraum im Stehen) verändert sich der vertikale und horizontale Greifbereich. Das muss bei der Planung berücksichtigt werden. 

 

Gesetzliche Grundlagen und Normen 

Die Gestaltung des Greifraums ist nicht nur eine Frage von Komfort, sondern auch von Sicherheit am Arbeitsplatz. Normen wie die DIN EN ISO 6385 (Grundsätze der Ergonomie am Arbeitsplatz) oder die DIN 33402 (Normenreihe über die Körpermaße des Menschen (Anthropometrie)) definieren konkrete Vorgaben, um Fehlbelastungen zu vermeiden und präventiv gegen berufsbedingte Erkrankungen vorzugehen. Auch Aspekte der Arbeitsmedizin und Arbeitspsychologie fließen hier ein, denn ein gut gestalteter Arbeitsplatz reduziert körperliche Belastungen und steigert gleichzeitig die Motivation und Konzentration. 

 

Greifbereich am Arbeitsplatz: Diese 3 Fehler kosten Effizienz und Gesundheit  

Ein schlecht gestalteter Greifraum am Arbeitsplatz ist mehr als nur unpraktisch. Er kann zur echten Belastung für Rücken, Schultern und Konzentration werden. Vor allem in der Industrieergonomie und an Montagearbeitsplätzen entscheiden Kleinigkeiten im Greifbereich über Produktivität, Unfallprävention und langfristige Gesundheit. Doch welche Fehler treten in der Praxis immer wieder auf? 

 

 

Optimaler Greifraum am Arbeitsplatz: Vorteile 

Ein durchdachter Greifraum am Arbeitsplatz ist ein entscheidender Faktor. Gerade am Montagearbeitsplatz beeinflusst der Greifbereich unmittelbar die Qualität der Arbeit und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden. Die Kernvorteile des optimalen Greifraums am Arbeitsplatz sind: 

 

 

Praxisbeispiel KRAIBURG: Ergonomie-Matte schafft Ordnung 

Ein Produktionsbetrieb hatte sich entschlossen, Maßnahmen zur Verbesserung der Ergonomie am Montagearbeitsplatz umzusetzen. Ein Teil der Lösung: ergonomische Bodenmatten zur Entlastung der Gelenke und zur Steigerung des Stehkomforts. Die Investition sollte vor allem die Ergonomie am Arbeitsplatz in der Produktion verbessern, mit dem Ziel, körperliche Belastungen zu reduzieren und präventiv gegen Ausfälle zu wirken. 

 

„Einige Wochen nach der Installation erzählte mir ein Mitarbeiter: ‚Seit die Matten liegen, stellt mir keiner mehr seinen Rollwagen oder irgendwelche Materialien hin. Endlich bleibt der Platz frei!'“, erinnert sich Josef Frauscher. „Die Matten erfüllten also nicht nur ihren ergonomischen Zweck, sondern hatten einen unerwarteten Nebeneffekt: Sie wirkten wie eine natürliche Arbeitsplatzbegrenzung.“ Kollegen mieden es, Werkstoffe oder Wagen auf diesen Flächen abzustellen, ganz automatisch. Damit wurde die Arbeitsplatzgestaltung strukturierter, die Laufwege blieben frei, und potenzielle Konflikte durch „Flächenübergriff“ verschwanden. 

 

 

„Ein einfaches Produkt wurde so zum doppelten Gewinn“, resümiert Frauscher: „für die Unfallverhütung am Arbeitsplatz und das Miteinander im Team.“ Die Maßnahme zeigt, wie praktische Ergonomie-Tools weit über ihre ursprüngliche Funktion hinaus wirken können.    

 

 

 

Greifraum optimieren: Schritt-für-Schritt-Anleitung 

Ein optimal gestalteter Greifraum am Arbeitsplatz ist das Rückgrat moderner Arbeitsplatzergonomie: im Büro, in der Fertigung wie auch am Montagearbeitsplatz. Doch welche Schritte sind erforderlich, um einen Arbeitsplatz entsprechend einzurichten und zu gestalten?  So geht’s: In 5 Schritten schaffen Sie den idealen Greifbereich. 

 

 

1. ARBEITSPLATZ ANALYSIEREN

 

Beobachten Sie, wie Mitarbeitende aktuell arbeiten. Welche Bewegungen wiederholen sich? Wo kommt es zu unnötigen Wegen oder ungünstigen Haltungen? Nutzen Sie dabei auch die vertikale Dimension: Der vertikale Greifraum wird oft unterschätzt, bietet aber viel Potenzial zur Optimierung, zum Beispiel durch höhenverstellbare Ablagen. 

 

 

2. ARBEITSMITTEL KATEGORISIEREN

 

Teilen Sie alle Arbeitsmittel in drei Zonen ein: 

  • Häufig gebraucht: müssen im unmittelbaren Greifbereich am Arbeitsplatz liegen. 
  • Gelegentlich gebraucht: dürfen in der erweiterten Reichweite platziert sein. 
  • Selten gebraucht: gehören außerhalb des aktiven Greifraums, z. B. in Schubladen oder Regale.

 

 

3. OPTIMALE POSITION FESTLEGEN

 

Positionieren Sie Werkzeuge, Geräte und Materialien ergonomisch sinnvoll. Alles, was regelmäßig benötigt wird, sollte im sogenannten präferierten Greifraum liegen. Das ist der Bereich zwischen Bauch und Brust in Armlänge. Am Montagearbeitsplatz sorgt das für flüssige Abläufe und weniger körperliche Belastung. 

 

 


4. UMSETZUNG TESTEN

 

Setzen Sie die neue Anordnung probeweise um. Testen Sie den neuen Greifraum am Arbeitsplatz im realen Einsatz. Achten Sie dabei auch auf unterstützende Elemente wie höhenangepasste Tische oder rutschfeste Matten, die für sicheren Stand und gelenkschonendes Arbeiten sorgen.

 

 

 

5. FEEDBACK NUTZEN UND FEINJUSTIEREN

 

Holen Sie sich Rückmeldung von den Mitarbeitenden ein. Wie fühlt sich der neue Greifbereich an? Gibt es neue Beschwerden oder spürbare Erleichterung? Oft helfen kleine Justierungen, etwa ein paar Zentimeter nach links oder rechts, um den Greifraum ergonomisch perfekt auszubalancieren. 

Ein Tipp: Die beste Ergonomie beginnt bereits am Boden: mit rutschfesten Matten von Kraiburg als stabile Basis für sicheres Arbeiten. 

 

 

 

Ergonomischer Greifraum verhindert Fehlbelastungen 

Ein ergonomisch gestalteter Greifraum am Arbeitsplatz reduziert Fehlbelastungen, erhöht die Sicherheit und verbessert die Effizienz spürbar, besonders an Montage- und Steharbeitsplätzen. Durch eine gezielte Arbeitsplatzgestaltung lassen sich innerer, äußerer und vertikaler Greifraum optimal nutzen. Wer zusätzlich auf rutschfeste Bodenmatten setzt, fördert nicht nur die Ergonomie, sondern schafft auch klare Strukturen und mehr Ordnung im Produktionsumfeld. 

 

 

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