Ein Staplerfahrer stolpert auf dem nassen Hallenboden. Gerade eben kann er sich vor dem Sturz retten: Ein Beinahe-Unfall, doch der Schock sitzt. Solche „Fast-Unfälle“ wirken harmlos, sind aber erste Warnungen für echte Gefahren. Wer solche Ereignisse meldet und analysiert, kann präventiv handeln, noch bevor sich schwere Unfälle ereignen .
Laut der DGUV und dem Arbeitsschutzgesetz sind Beinahe-Unfälle (Near Misses) gefährliche Ereignisse, die nur durch einen glücklichen Zufall oder rechtzeitiges Eingreifen vermieden werden konnten, wie etwa ein Stolpern auf der Treppe ohne tatsächlichen Sturz. Damit Gefahrenquellen erkannt und rechtzeitig beseitigt werden können, sollten Beinahe-Unfälle immer gemeldet werden. Das Ziel ist es, künftige Unfälle damit zu verhindern.
Ein Stolpern auf der Treppe, der Schrecken sitzt. Der Körper blieb unversehrt, und doch: der Vorfall war aufwühlend. Handelt es sich dabei nun um einen Unfall, oder ist das jetzt lediglich einen Beinahe-Unfall? Beide Fälle sind in einer Hauptsache zu unterscheiden: dem entstandenen Schaden. Bei einem Unfall tritt das Ereignis plötzlich und von außen auf. Es entsteht ein Schaden. Der Beinahe-Unfall stoppt kurz davor: Hier entsteht ein „Fast-Schaden“. Auch, wenn dieser nicht zu unterschätzen ist, gilt er erst einmal nur als Warnung vor einem potenziellen zukünftigen Unfall.
💡Beinahe-Unfälle funktionieren wie ein Frühwarnsystem, indem sie Unternehmen ermöglichen, potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen und präventive Maßnahmen zur Unfallvermeidung zu ergreifen.
Unfälle und Beinahe-Unfälle entstehen meist durch ähnliche Ursachen. Gerade deshalb ist es notwendig, solche Zwischenfälle zu melden, um sie in der Zukunft zu vermeiden. Die meisten schweren Unfälle werden durch vorhergehende Beinahe-Ereignisse angekündigt. Eine klare Beinahe-Unfälle-Meldepflicht hilft Unternehmen, Risiken konsequent zu erfassen und auszuwerten.
Beinahe-Unfälle sind also häufig Vorboten schwerer Unfälle. Mit diesem Wissen lässt sich explizit daran arbeiten, die Grundlagen der Arbeitssicherheit im Sicherheitsmanagement zu verbessern. Denn durch die systematische Erfassung solcher Ereignisse können Unternehmen Risiken frühzeitig erkennen und ihre Prozesse gezielt optimieren. Das stärkt die Mitarbeitersicherheit und fördert gleichzeitig eine aktive Melde- und Lernkultur. Statt Schuldzuweisung stehen Vertrauen und offene Kommunikation an erster Stelle im Umgang mit Gefahrensituationen. Der positive Effekt zeigt sich auch im Return on Prevention, da präventive Maßnahmen langfristig Kosten reduzieren und die Sicherheit erhöhen. So wird Sicherheit zu einem festen Bestandteil der Unternehmensprozesse.
Eine Arbeitsumgebung, die nicht alle Sicherheitsanforderungen erfüllt, ist eine der Hauptursachen für Beinahe-Unfälle. Neben unzureichender Maschinensicherheit entstehen viele solcher Vorfälle durch menschliches Fehlverhalten, das auf mangelhafte Schulung zurückzuführen ist. Häufige Faktoren sind Unachtsamkeit, Übermüdung oder der falsche Umgang mit Materialien. Auch organisatorische Mängel, wie fehlende Sicherheitsvorkehrungen oder unzureichende Wartung von Arbeitsmitteln, tragen wesentlich zum Entstehen von Beinahe-Unfällen bei.
Ungesicherte Arbeitsplätze und schlechte Bodenbedingungen erhöhen das Risiko von Beinahe-Unfällen erheblich, weil sie direkte Stolper-, Ausrutsch- und Sturzgefahren darstellen. Nasse, glatte oder unebene Böden führen dazu, dass Mitarbeiter ins Straucheln geraten oder Fehltritte machen. Auch fehlende Absperrungen, mangelhafte elektrische Sicherheit oder ungesicherte Arbeitsplattformen schaffen Gefahrenstellen, bei denen schon kleine Unachtsamkeiten zu einem Unfall führen können. Die regelmäßige Instandhaltung von Arbeitsmaterialien und sichere Böden bilden somit eine zentrale Grundlage für die allgemeine Arbeitssicherheit.
Herr Müller, Lagerarbeiter in einer Logistikhalle, rutscht auf dem feuchten Betonboden zwischen zwei Hallen aus, kann sich aber gerade noch festhalten und bleibt unverletzt. Besonders dann, wenn kein sichtlicher oder spürbarer Schade zustande gekommen ist, tendieren Opfer von Beinahe-Unfällen häufig dazu, die Situation zu ignorieren und ihren Tag unbekümmert fortzusetzen. Damit solche Risiken frühzeitig erkannt und zukünftige Unfälle vermieden werden können, sollten Mitarbeiter Beinahe-Unfälle im Betrieb systematisch melden.
Eine Vorfallmeldung sollte einfach, sanktionsfrei, vertraulich und vor allem effektiv sein. Betroffene, die einen Beinahe-Unfall melden, sollten nicht die Erfahrung machen müssen, dass ihr Anliegen ignoriert wurde. Die Unfallanalyse und Risikobewertung eines Sicherheitsbeauftragten können dabei helfen zu beurteilen, ob es sich um einen Einzelfall oder ein systematisches Problem handelt. Die folgende Anleitung zeigt, wie eine Meldung von Beinahe-Unfällen im Betrieb aussehen sollte:
Ein Beinahe-Unfall kann für Mitarbeiter und Arbeitgeber oder Sicherheitsbeauftragte gleichermaßen beunruhigend sein. Wenn eine Umgebung im Betrieb das erste Mal zur Gefahrensituation wird, wissen auch Arbeitgeber oftmals nicht, wie sie damit umgehen sollen. Diese Übersicht fasst die Best Practices Arbeitgeber/Sicherheitsbeauftragte zusammen, damit Meldungen für Mitarbeiter so einfach wie möglich sind:
Einfach und zugänglich: Meldeformulare digital oder in Papierform verfügbar machen, klare Schritte zur Meldung aufzeigen.
💡Eine gute Meldekultur stärkt zudem das Qualitätsmanagement und das betriebliche Notfallmanagement.
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Neben dem Sicherheitsaspekt entlasten die ergonomischen Gesundheitsmatten der Marke ERGOLASTEC® Gelenke, Rücken und Füße, fördern die Durchblutung und steigern die Konzentration der Mitarbeiter. Die Funktion einer Anti-Ermüdungsmatte zeigt sich hier besonders deutlich: Sie reduziert nicht nur die körperliche Belastung, sondern unterstützt auch die Standfestigkeit und verbessert die Konzentration. Unterschiedliche Mattenarten ermöglichen eine gezielte Anpassung an betriebliche Gefährdungen, wodurch sie das Go-To-Element in der Sicherheitsstrategie Ihres Unternehmens sind.
Häufig halten sich Mitarbeiter an die Umgangsweisen, die ihnen von ihren Führungskräften vorgelebt werden. Führungskräfte sind Vorbilder, indem sie Regeln zum Arbeitsschutz selbst konsequent einhalten, Sicherheitsrichtlinien glaubwürdig vorleben und eine Melde-, Lern- und Fehlerkultur fördern. Sie prägen maßgeblich das Sicherheitsbewusstsein im Team. Führungskräfte können ihre Vorbildfunktion auf mehreren Ebenen wirksam ausführen:
Beinahe-Unfälle sind Warnsignale, aus denen Unternehmen lernen können, bevor ein echter Schaden entsteht. Jeder „Fast-Unfall“ bietet die Chance, Risiken frühzeitig zu erkennen und gezielte Sicherheitsmaßnahmen einzuführen. Unternehmen, die diese Hinweise ernst nehmen, verbessern die Mitarbeitersicherheit nachhaltig. Diese Unternehmen unterstützt KRAIBURG mit rutschfesten, ergonomischen Arbeitsmatten und praxisnahen Lösungen für sichere Arbeitsplätze. KRAIBURG ist der Partner für Unternehmen, die sowohl Sicherheit als auch Ergonomie am Arbeitsplatz ernst nehmen. Ein sicherer Arbeitsplatz macht Arbeitsschutz zu einem integralen Bestandteil der Unternehmensprozesse.