Mattings Systems Blog

Beinahe-Unfall erlebt, Gefahr erkannt und Schaden verhindert

Geschrieben von Ulrike Auer | 03.12.2025 14:10:03

Ein Staplerfahrer stolpert auf dem nassen Hallenboden. Gerade eben kann er sich vor dem Sturz retten: Ein Beinahe-Unfall, doch der Schock sitzt. Solche „Fast-Unfälle“ wirken harmlos, sind aber erste Warnungen für echte Gefahren. Wer solche Ereignisse meldet und analysiert, kann präventiv handeln, noch bevor sich schwere Unfälle ereignen .

 

Zur Definition vom Beinahe-Unfall: Wenn nur Glück den Schaden verhindert 

Laut der DGUV und dem Arbeitsschutzgesetz sind Beinahe-Unfälle (Near Misses) gefährliche Ereignisse, die nur durch einen glücklichen Zufall oder rechtzeitiges Eingreifen vermieden werden konnten, wie etwa ein Stolpern auf der Treppe ohne tatsächlichen Sturz. Damit Gefahrenquellen erkannt und rechtzeitig beseitigt werden können, sollten Beinahe-Unfälle immer gemeldet werden. Das Ziel ist es, künftige Unfälle damit zu verhindern.

 

Was ist ein Unfall und was ein Beinahe-Unfall?

Ein Stolpern auf der Treppe, der Schrecken sitzt. Der Körper blieb unversehrt, und doch: der Vorfall war aufwühlend. Handelt es sich dabei nun um einen Unfall, oder ist das jetzt lediglich einen Beinahe-Unfall? Beide Fälle sind in einer Hauptsache zu unterscheiden: dem entstandenen Schaden. Bei einem Unfall tritt das Ereignis plötzlich und von außen auf. Es entsteht ein Schaden. Der Beinahe-Unfall stoppt kurz davor: Hier entsteht ein „Fast-Schaden“. Auch, wenn dieser nicht zu unterschätzen ist, gilt er erst einmal nur als Warnung vor einem potenziellen zukünftigen Unfall.

💡Beinahe-Unfälle funktionieren wie ein Frühwarnsystem, indem sie Unternehmen ermöglichen, potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen und präventive Maßnahmen zur Unfallvermeidung zu ergreifen.

 

 

Warum es wichtig ist, Beinahe-Unfälle zu melden

Unfälle und Beinahe-Unfälle entstehen meist durch ähnliche Ursachen. Gerade deshalb ist es notwendig, solche Zwischenfälle zu melden, um sie in der Zukunft zu vermeiden. Die meisten schweren Unfälle werden durch vorhergehende Beinahe-Ereignisse angekündigt. Eine klare Beinahe-Unfälle-Meldepflicht hilft Unternehmen, Risiken konsequent zu erfassen und auszuwerten.

 

Unfallpyramide: Beinahe-Unfälle als Fundament der Prävention

 

Beinahe-Unfälle erfassen und Sicherheit messbar machen

Beinahe-Unfälle sind also häufig Vorboten schwerer Unfälle. Mit diesem Wissen lässt sich explizit daran arbeiten, die Grundlagen der Arbeitssicherheit im Sicherheitsmanagement zu verbessern. Denn durch die systematische Erfassung solcher Ereignisse können Unternehmen Risiken frühzeitig erkennen und ihre Prozesse gezielt optimieren. Das stärkt die Mitarbeitersicherheit und fördert gleichzeitig eine aktive Melde- und Lernkultur. Statt Schuldzuweisung stehen Vertrauen und offene Kommunikation an erster Stelle im Umgang mit Gefahrensituationen. Der positive Effekt zeigt sich auch im Return on Prevention, da präventive Maßnahmen langfristig Kosten reduzieren und die Sicherheit erhöhen. So wird Sicherheit zu einem festen Bestandteil der Unternehmensprozesse.

 

Mensch, Maschine, Material: Woher kommt ein Beinahe-Unfall?

Eine Arbeitsumgebung, die nicht alle Sicherheitsanforderungen erfüllt, ist eine der Hauptursachen für Beinahe-Unfälle. Neben unzureichender Maschinensicherheit entstehen viele solcher Vorfälle durch menschliches Fehlverhalten, das auf mangelhafte Schulung zurückzuführen ist. Häufige Faktoren sind Unachtsamkeit, Übermüdung oder der falsche Umgang mit Materialien. Auch organisatorische Mängel, wie fehlende Sicherheitsvorkehrungen oder unzureichende Wartung von Arbeitsmitteln, tragen wesentlich zum Entstehen von Beinahe-Unfällen bei.

 

Beinahe-Unfälle und Arbeitsschutz: Wenn der Arbeitsplatz gefährlich wird

Ungesicherte Arbeitsplätze und schlechte Bodenbedingungen erhöhen das Risiko von Beinahe-Unfällen erheblich, weil sie direkte Stolper-, Ausrutsch- und Sturzgefahren darstellen. Nasse, glatte oder unebene Böden führen dazu, dass Mitarbeiter ins Straucheln geraten oder Fehltritte machen. Auch fehlende Absperrungen, mangelhafte elektrische Sicherheit oder ungesicherte Arbeitsplattformen schaffen Gefahrenstellen, bei denen schon kleine Unachtsamkeiten zu einem Unfall führen können. Die regelmäßige Instandhaltung von Arbeitsmaterialien und sichere Böden bilden somit eine zentrale Grundlage für die allgemeine Arbeitssicherheit.

 

Lernen, statt ignorieren: Beinahe-Unfälle dokumentieren und davon profitieren

Herr Müller, Lagerarbeiter in einer Logistikhalle, rutscht auf dem feuchten Betonboden zwischen zwei Hallen aus, kann sich aber gerade noch festhalten und bleibt unverletzt. Besonders dann, wenn kein sichtlicher oder spürbarer Schade zustande gekommen ist, tendieren Opfer von Beinahe-Unfällen häufig dazu, die Situation zu ignorieren und ihren Tag unbekümmert fortzusetzen. Damit solche Risiken frühzeitig erkannt und zukünftige Unfälle vermieden werden können, sollten Mitarbeiter Beinahe-Unfälle im Betrieb systematisch melden.

 

Beinahe-Unfall-Meldung: Schritt-für-Schritt zur Sicherheit

Eine Vorfallmeldung sollte einfach, sanktionsfrei, vertraulich und vor allem effektiv sein. Betroffene, die einen Beinahe-Unfall melden, sollten nicht die Erfahrung machen müssen, dass ihr Anliegen ignoriert wurde. Die Unfallanalyse und Risikobewertung eines Sicherheitsbeauftragten können dabei helfen zu beurteilen, ob es sich um einen Einzelfall oder ein systematisches Problem handelt. Die folgende Anleitung zeigt, wie eine Meldung von Beinahe-Unfällen im Betrieb aussehen sollte:

Best Practices: Der Umgang mit einem Beinahe-Unfall

Ein Beinahe-Unfall kann für Mitarbeiter und Arbeitgeber oder Sicherheitsbeauftragte gleichermaßen beunruhigend sein. Wenn eine Umgebung im Betrieb das erste Mal zur Gefahrensituation wird, wissen auch Arbeitgeber oftmals nicht, wie sie damit umgehen sollen. Diese Übersicht fasst die Best Practices Arbeitgeber/Sicherheitsbeauftragte zusammen, damit Meldungen für Mitarbeiter so einfach wie möglich sind:

 

Einfach und zugänglich: Meldeformulare digital oder in Papierform verfügbar machen, klare Schritte zur Meldung aufzeigen.

Sanktionsfrei: Keine Bestrafung bei gemeldeten Fehlern; Fokus auf Prävention, nicht auf Schuldzuweisung. 
 
Vertraulich oder anonym möglich: Mitarbeiter sollen sich trauen, Vorfälle zu melden. Ein einfaches, anonymes Reporting-System erleichtert die Meldung.
 
Schnelles Feedback:  Rückmeldung zur Gefährdungsbeurteilung geben, welche Maßnahmen aus der Meldung abgeleitet wurden. 
 
Lern- und Prozesskultur: Meldungen nicht nur auf menschliches Fehlverhalten beziehen, sondern auch auf Prozesse, Arbeitsmittel und Sicherheitsbedingungen.

 

💡Eine gute Meldekultur stärkt zudem das Qualitätsmanagement und das betriebliche Notfallmanagement

 

Das Video zur rutschsicheren Arbeitsplatzmatte finden Sie unter diesem Link!

 

Sicherheit beginnt am Boden

Zurück zum Beispiel von Herrn Müller: In einer Lagerhalle ist der Übergangsbereich zwischen zwei Hallen leicht uneben und feucht, weil ein Reinigungswagen gerader erst durchgefahren ist. Herr Müller rutscht fast aus, kann sich aber gerade noch so eben am Geländer festhalten und bleibt glücklicherweise unverletzt. Der feuchte Boden stellt eine erhebliche Rutsch- und Stolpergefahr dar. Dieses Beinahe-Ereignis verdeutlicht: Sicherheit beginnt am Boden. Unebene oder rutschige Böden erhöhen das Unfallrisiko erheblich. Deshalb sind rutschhemmende Bodenbeläge wie Arbeitsplatzmatten, regelmäßige Reinigungen und eine stabile Standfläche für Mitarbeiter entscheidend. Ergonomie und Standfestigkeit tragen zusätzlich dazu bei, dass Beschäftigte auch in kritischen Situationen sicher handeln können.

 

 

Beinahe-Unfälle verhindern - mit Arbeitsplatzmatten von KRAIBURG MATTING SYSTEMS

Um Beinahe-Unfälle wie den von Herrn Müller zu vermeiden, ist es wichtig, Maßnahmen einzuführen, die solchen Gefahrensituationen vorbeugen. Hier kommen ERGOLASTEC® Arbeitsplatzmatten ins Spiel: Sie dienen als präventive Maßnahme, indem sie Rutsch- und Stolperrisiken auf glatten, nassen oder öligen Böden deutlich reduzieren. Durch ihre stabile Konstruktion vermeiden sie Stolperfallen und bleiben sicher an Ort und Stelle. Eine hochwertige Anti-Ermüdungsmatte trägt nicht nur zur Sicherheit bei, sondern steigert auch das Wohlbefinden der Mitarbeiter bei stehenden Tätigkeiten.
 

Und noch mehr: Bei KRAIBURG trifft Ergonomie auf Sicherheit

Neben dem Sicherheitsaspekt entlasten die ergonomischen Gesundheitsmatten der Marke ERGOLASTEC® Gelenke, Rücken und Füße, fördern die Durchblutung und steigern die Konzentration der Mitarbeiter. Die Funktion einer Anti-Ermüdungsmatte zeigt sich hier besonders deutlich: Sie reduziert nicht nur die körperliche Belastung, sondern unterstützt auch die Standfestigkeit und verbessert die Konzentration. Unterschiedliche Mattenarten ermöglichen eine gezielte Anpassung an betriebliche Gefährdungen, wodurch sie das Go-To-Element in der Sicherheitsstrategie Ihres Unternehmens sind.

 

 

Beinahe-Unfälle melden, lernen und Prozesse verbessern

Häufig halten sich Mitarbeiter an die Umgangsweisen, die ihnen von ihren Führungskräften vorgelebt werden. Führungskräfte sind Vorbilder, indem sie Regeln zum Arbeitsschutz selbst konsequent einhalten, Sicherheitsrichtlinien glaubwürdig vorleben und eine Melde-, Lern- und Fehlerkultur fördern. Sie prägen maßgeblich das Sicherheitsbewusstsein im Team. Führungskräfte können ihre Vorbildfunktion auf mehreren Ebenen wirksam ausführen: 

 

 

Jeder Beinahe-Unfall ist eine Chance zur Verbesserung

Beinahe-Unfälle sind Warnsignale, aus denen Unternehmen lernen können, bevor ein echter Schaden entsteht. Jeder „Fast-Unfall“ bietet die Chance, Risiken frühzeitig zu erkennen und gezielte Sicherheitsmaßnahmen einzuführen. Unternehmen, die diese Hinweise ernst nehmen, verbessern die Mitarbeitersicherheit nachhaltig. Diese Unternehmen unterstützt KRAIBURG mit rutschfesten, ergonomischen Arbeitsmatten und praxisnahen Lösungen für sichere Arbeitsplätze. KRAIBURG ist der Partner für Unternehmen, die sowohl Sicherheit als auch Ergonomie am Arbeitsplatz ernst nehmen. Ein sicherer Arbeitsplatz macht Arbeitsschutz zu einem integralen Bestandteil der Unternehmensprozesse. 

 

FAQs